Musik-Tantiemen für die Umwelt: Erde wird Co-Songwriterin
Brian Eno hat eine Wohltätigkeits-Organisation gegründet. Sie ermutigt Musiker:innen einen Teil ihrer Einnahmen der Tantiemen für den Umweltschutz zu spenden. Und zwar, indem sie die Erde zur Co-Autorin ihrer Songs machen. Die dadurch gewonnenen Einnahmen werden dann direkt an Umwelt-, Forschungs- und Klimaschutz-Projekte gespendet.
Die meisten kennen den Musiker Brian Eno als Mitbegründer der Band Roxy Music. Wieder andere kennen ihn vielleicht als Produzenten von David Bowie, Talking Heads und U2. Die wenigsten wissen wohl, dass er die Startmusik für Windows 95 komponiert hat – und das ironischerweise auf einem Apple Macintosh.
Brian Eno ist und war vieles: Musiker, Produzent, Pionier der elektronischen Musik und bildender Künstler. Sein neuestes Projekt: Die Wohltätigkeits-Organisation Earth/Percent.
Earth/Percent: Einnahmen aus Musik-Tantiemen für den Klimaschutz
Die Wohltätigkeits-Organisation setzt sich für mehr Nachhaltigkeit in der Musikindustrie ein. Sie sammelt Geld, um es direkt an Klimaschutz- und Umweltorganisationen zu spenden. Die Idee dahinter ist recht einfach:
- Musiker:innen machen die Erde zur Co-Autorin bzw. zu Co-Songschreiberin ihrer Songs.
- Die Erde bekommt Tantieme, d. h. Einnahmen durch die Rechte an den Songs.
- Mit den Einnahmen werden Klimaschutz-Projekte und Umweltorganisationen unterstützt.
Die ersten Musiker:innen machen bereits mit: darunter Fraser T. Smith, Jacob Collier, Anna Calvi, Mount Kimbie, Erland Cooper, Rostam Batmanglij und Aurora.
Auf Brian Enos neuster Single “Line in the Sand” ist die Erde bereits Co-Autorin – neben Hot Chip und goddess.
Ziel der Organisation: 100 Millionen für den Klimaschutz bis 2030
Bis zum Jahr 2030 möchte die Organisation rund $ 100 Millionen für den Klimaschutz sammeln. Mit dem Geld sollen neben Umweltschutzorganisationen und Forschungen auch die Menschen unterstützt werden, die jetzt schon mit den Auswirkungen des Klimawandels leben müssen. Denn auch die Musikindustrie stößt immer noch zu viel CO₂ und Treibhausgase aus.
“Viele in der Musikindustrie wollen etwas gegen die Klimakrise tun, wissen aber nicht, wie. Deshalb arbeitet Earth/Percent mit Wissenschaftler:innen und Experten:innen zusammen, um die vielversprechendsten Lösungen zu ermitteln und zu finanzieren”. Brian Eno, Gründer von Earth/Percent
Die Musikindustrie: Musikstreaming verbraucht extrem viel Strom
Allein in Großbritannien verursachen Live-Konzert rund 405.000 Tonnen an Treibhausgasen pro Jahr. Vor allem durch Transport, Flüge, Konsum und Müll. Hinzu kommt der extreme Stromverbrauch der Musikstreaming-Plattformen wie Apple Musik, Spotify oder Pandora.
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