Cannabis steigert die Lust, den Sexualtrieb und verstärkt den Orgasmus. Das berichten mehr als 70 Prozent der rund 800 Teilnehmer:innen einer Studie. Die Forscher:innen untersuchten den Einfluss von Cannabis auf das Sexleben der Befragten. Gerade die entspannende und Stress-lindernde Wirkung von Cannabis begünstige den Geschlechtsverkehr.
Cannabis Sativa L., Marihuana, Haschisch oder schlicht Gras. Eine Pflanze mit vielen Namen und wechselhafter Geschichte. Einst Heilpflanze gegen Schmerzen, Schlafstörungen und Stress, dann verbotene Droge der Gegenkultur. Mittlerweile entkriminalisieren immer mehr Länder den Cannabis-Konsum. So etwa die Niederlande, Portugal, Deutschland und verschiedenen Staaten der USA und Kanada. Durch die Legalisierung beschäftigen sich auch die Wissenschaft wieder mit den medizinischen Inhaltsstoffen der Pflanze.
70 Prozent der Befragten berichten: Cannabis steigert die Lust und führt zu intensiveren Orgasmen.
Die im “Journal of Cannabis Research” veröffentlichte Studie untersucht den Einfluss und die Wirkung der Droge auf das Sexualleben. Dazu befragten sie 811 Konsument:innen zwischen 18 und 85 Jahren. 64 Prozent der Befragten gaben an, weiblich zu sein. 25 Prozent identifizieren sich als LGBTQIA+.
Die Ergebnisse sind recht eindeutig:
- 70 Prozent der befragten Cannabis-Konsument:innen berichten von erhöhter Lust, einem stärkeren Sexualtrieb und von intensiveren Orgasmen.
- 40 Prozent der Frauen gaben an, durch Cannabis mehr als einen Orgasmus pro sexueller Begegnung zu haben.
- 71 Prozent berichteten von einem erhöhten Geschmacks- und Tastsinn.
Gerade diejenigen, die absichtlich Cannabis vor dem Sex konsumieren, scheinen besonders davon zu profitieren. Die Forscher:innen führen dies auf die mentale Einstellung der Konsument:innen zurück. Viele von ihnen glauben an die Lust-steigernden Wirkung der Pflanze. Dadruch nehmen sie die Wirkung eher wahr und führen sie auf den Konsum zurück.
“Die Verbesserung des Geschmacks und des Tastsinns könnte die sexuelle Funktionsfähigkeit und Befriedigung insgesamt steigern, da diese beiden Sinne beim Geschlechtsverkehr stark beansprucht werden”, so die Autor:innen.
Die beruhigende und Stress-lindernde Wirkung von Cannabis kann gegen sexuelle Störungen helfen
Mangelnde Erregung, Schwierigkeiten beim Orgasmus oder Schmerzen bei Geschlechtsverkehr sind nur einige Beispiele für sexuelle Funktionsstörungen. Oft ist es jedoch schwer zusagen, wann es tatsächlich eine Störung ist und wann nicht. Es gibt keine “normale” Sexualität und vorschnelle Urteile sind wenig hilfreich.
Klar ist jedoch, dass sich Stress, Anspannung und Unsicherheit negativ auf das Sexleben auswirken können. Und hier kann Cannabis helfen. Denn es wirkt beruhigend und Stress-lindernd. Die Autor:innen der Studie sehen darin den größten Nutzen von Cannabis.
